Mit und ohne KI - Wie man mit Daten umgeht: Vom digitalen Zwilling bis zur Interpretation
Das Konzept der erfolgreichen Veranstaltungsreihe hat uns schnell überzeugt, als wir von Ralph Buus von der IHK für Oberfranken eingeladen wurden, einen Vortrag über OpenSource-KI-Chatbots beizutragen: Die Vorträge sind prägnante Impulse (10-15 min lang) und anschließend steht genügend Zeit und Raum zur Verfügung, um die Themen in Gesprächen zu vertiefen.
Anwendungsfälle für virtuelle Zwillinge
Johannes Morgenroth von Schwindt Digital stellte ein kollaboratives Portal vor, in das die relevanten Daten eines Objekts und dessen Umgebungsfaktoren ALLER Beteiligten zentral einfließen. Das ermöglicht die Simulation in Echtzeit und Transparenz für den Umgang und Einsatz von Objekten. Von einer Maschine bzw. Anlage bis hin zu Möbelobjekten sind nahezu alle Anwendungsfälle denkbar. Es fungiert als eine Art PIM-System - nur mit vielen weiteren Faktoren: 3D-Simulationen können für verschiedene Faktoren erstellt werden. Das ist insbesondere bei Montage und Demonate wichtig - dabei müssen Umfeldbedingungen und präzise Abläufe unterschiedlichster Gewerke und Beteiligter beachtet werden. Kurzum: für uns ein interessanter Perspektivenwechsel in Sachen Wissensmanagement: Informationen, Simulationen für kollaborative Projekte in Echtzeit.
Wissensmanagement mit KI: der firmeneigenen Chatbot mit OpenSource
Unser Agenturleiter, Thomas Keller, zeigte in seinem Vortrag die bislang oftmals unterschätzte Bedeutung des Wissensmanagements für KMU: Es sind die Menschen (also die natürliche Intelligenz), die meist - auch wirtschaftlich betrachtet - einen Großteil des Wertes eines Unternehmens ausmachen. Un der Wert dieser Menschen besteht aus deren Wissen und Persönlichkeit. Im globalen Wettbewerb wird deshalb das Wissensmanagement auch für den Mittelstand immer wichtiger.
Das Wissensmanagement hilft auch den aktuellen Herausforderungen entgegenzuwirken, wie beispielsweise der Überlastung durch Fachkräftemangel. Schneller Zugang zu Wissen kann viel Zeit und Nerven sparen. Auch bei Lieferschwierigkeiten kann einfach besser geplant werden, wenn mehr Wissen vorhanden ist. Im globalen Wettbewerb schafft mehr Wissen mehr Ideen und Innovationen.
Ein wichtiger Aspekt ist auch der demografische Wandel und der Renteneintritt erfahrener Mitarbeitender. Die Bewahrung und Weitergabe von Expertenwissen ist entscheidend, um Wissensverlust zu vermeiden.
Ein Tool zur Unterstützung des Wissensmanagements ist ein firmen-eigener KI-Chatbot. Probleme können ein eigenen Worten beschrieben und Lösungen einfach und schnell gefunden werden. Zudem bietet er out of the box Mehrsprachigkeit, ist immer verfügbar, geduldig und nie mies gelaunt. Durch den Einsatz eines Chatbots können auch Schäden durch Unwissenheit vermieden werden.
Bei der Einführung neuer Technologien gilt: Mehr Wissen bedeutet mehr Transparenz, was wiederum zu mehr Vertrauen und damit zum Erfolg von Projekten führt. Es ist wichtig, über die Grundlagen der Technologie und deren Herausforderungen, Grenzen und Risiken aufzuklären, um das notwendige Wissen und Vertrauen aufzubauen.
Für interne Unternehmensprozesse sollte ChatGPT nicht immer die erste Wahl sein. Gründe dafür sind Datenschutz und Kontrolle sowie mögliche Abhängigkeiten und höhere Kosten durch Preisanpassungen oder Ausfälle des Dienstes. Eine bessere Alternative ist Open-Source-KI auf eigener Infrastruktur, die kostengünstig, sicher und einfach umsetzbar ist.
Daten richtig verstehen mit KI
Vom Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk erklärte Robert Falkenstein, warum auch im täglichen Handwerksbetrieb Daten wirklich gewinnbringend sein können. Für Bäcker kann es z.B. sehr nützlich sein, die Postleitzahl der Kunden abzufragen und im Kassensystem mit einzugeben. Das kann dem Bäcker helfen, neue Standorte mit hohem Potenzial für weitere Läden zu ermitteln. Auch eine genauere Betrachtung, was und um wie viel Uhr gekauft wird, kann einem Bäcker helfen, besser zu planen und ohne großen Überschüsse zu produzieren. Bei der Betrachtung von Daten ist aber Vorsicht geboten - so zeigte Robert Falkenstein anschaulich, dass es oft Korrelationen zwischen Sachen gibt, die aber nicht darauf schließen lassen, dass es dafür auch gegenseitige kausale Zusammenhänge gibt.
Erfolgreiche KI-Projekte nur mit integriertem Change
Unsere Erfahrungen bei intercorp bestätigte der Vortrag von Thomas Huber, Experte für Changemanagement von “ToChange”, voll und ganz. Es sind nicht die technischen Herausforderungen, warum KI-Projekte scheitern, sondern die organisatorisch-kommunikativen Baustellen, die fast immer unterschätzt werden. Neben der sachlichen Ebene gilt es insbesondere auch die emotionale Ebene der Mitarbeitenden bei der Einführung neuer Prozesse und neuer Technologien auf Basis der Unternehmensstrategie und Kultur zu beachten.
Der Chef als Avatar für digitales Kundenberatungserlebnis
Der Inhaber eines Betriebs oder Unternehmens macht oft mit seinem Charakter und seinen Werten, für die er (oder sie) steht, die Marke und das Bild der Firma nach außen aus. Welcher Chef würde sich nicht gern einfach zerteilen können. Das geht jetzt - dank KI - ganz einfach. Daniel Habich und sein Digital A-TEAM haben dafür ein Produkt entwickelt, das den Chef als Avatar auf der Firmenwebsite zur digitalen Erstberatung in den Mittelpunkt stellt. Das zeigt Innovationskraft und spart dem Betrieb Zeit, indem viele häufig gestellte Fragen beanwortet, und auch erste indikative Angebote automatisiert erstellt und verschickt werden können.
Wie KI bei SEO helfen kann
Dies zeige Karla Wilisch von Gravitas in ihrem prägnanten Vortrag. Gravitas hat sich zur Aufgabe gemacht, unpopulären Themen, wie das Ableben und Fehlgeburten sichtbarer zu machen und Interessierten mehr Informationen und Servies zu bieten. Sie zeigte auf, welche KI-Tools ihr dabei bereits geholfen haben und welche Potenziale auch zukünftig durch den Einsatz von KI im Bereich SEO möglich sind.
Unser Fazit von IT-Trends 2024:
Es ist nicht selbstverständlich, dass man immer mit echten Impulsen von solchen Veranstaltungen nach Hause geht. Aber bei diesem Event, war das definitiv der Fall! Wir freuen uns schon aufs nächste Jahr. Vielen Dank auch an das IT-Cluster Oberfranken für die Organisation und sympathische Moderation.