Typologie der WordPress-NutzerIn
„Wär doch gelacht!“ – Selfmade-MacherIn, also einer, der – kostenbewusst wie er ist – das Blog-Schreiben selbst übernimmt und uns nur die Technik überlässt (und das auch nur widerwillig). Schreiben tut er gern, viel und persönlich. Mit Fotos, flotten One-Linern und allem Drum und Dran. Kann im Hinblick auf das Interesse potenzieller Leser gut gehen, muss aber nicht. Leider neigen die „Macher“-Typen dazu, sich etwas mehr in Selbstdarstellung zu üben als zweckdienlich. Blog-Technik sollte beherrschbar sein, der Kunde sich um nicht viel kümmern müssen und kosten darf es auch nix. Das riecht doch stark nach Cloud-Blog (wordpress.com, Google Blogger oder Tumblr).
„Smiling Ladies, bitte!“ – der Marketing-Mensch: Möchte die Plattform vor allem dazu nutzen, um Produkte oder Dienstleistungen zu pushen. Für die unbekannten Leser in der Regel langweilig und auch (aus eigener Erfahrung) nicht so effektiv, aber das erzähl mal einem eisenharten, modernen Marketing-Manager! (Echte, klassische Werber sind zugänglicher…). Jedenfalls ist dieser Kandidat eher dazu geneigt, das Blogging outzusourcen und etwas Geld dafür in die Hand zu nehmen. Weshalb die Plattform eigentlich egal ist – aber an liebsten dann doch WordPress. Davon hat man schon mal was gehört und weit verbreitet ist es ja auch noch.
„Ochja, wenn Sie meinen…“ – KundenInnen von Beratern und Agenturen, die ebenselbe doch gerne digitalisieren bzw. onlinisieren wollen. Meist noch mit dem Zusatz verbunden: Ist auch ganz leicht zu bedienen und kostet auch kein Hauseck. Hier kann WordPress natürlich wunderbar gegenüber anderen – komplexeren – Content Managementsystemen punkten. Denn es ist tatsächlich leicht zu bedienen, bietet Design für 50,- Euro an und lässt sich auch durch marketinggetriebene Beratermenschen ohne große Programmierkenntnis schnell installieren.
WordPress mutiert inzwischen von einer Blog- zu einer Content-Management-Plattform. Heute kann man sogar Shops via WordPress (mittels der Extension Woo-Commerce) betreiben. Aber je mehr man integriert, umso komplizierter wird die Bedienung. Und die Schadanfälligkeit. Denn je komplexer das System, umso gefährdeter ist es bei Sicherheit- und Versionsupdates. Und diese Updates kommen bei WordPress in immer schnelleren Folgen.
WordPress ist das in Europa häufigste Ziel für automatisierte Angriffe. Kein Wunder, es ist auch das am weitesten verbreitete Content-Management System mit einer eher simplen Codestruktur. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, weil er z.B. sensible Daten von Kunden darin speichert und zudem keinen Blog betreibt, ist mit Contao garantiert besser beraten.
WordPress ist cool, wenn man es richtig einsetzt
als Blog-Software oder als CMS für One-Pager und Websites mit einer Unterebene
als Arbeitspferd zur Verbreitung von möglichst vielen Texten im Netz mittels feinjustierten Suchmaschinen-Optimierungs-Maßnahmen
WordPress als Installation auf der eigenen Infrastruktur für die volle Datenhoheit
mit einem permanenten Budget, um Datensicherungen, Sicherheits-Updates, Hosting und bei Bedarf Extension-Anpassungen schnell und kompetent durchführen zu lassen
und möglichst ohne komplexe, zugekaufte Themes, denen man auf Gedeih und Verderb ausgeliefert ist
intercorp. setzt WordPress ebenfalls ein, aber zumeist als Ergänzung im sogenannten Online-Mix. Wenn man das nutzt, was WordPress besonders gut kann und darauf achtet, die Installation möglichst updatesicher zu halten, dann ist WordPress tatsächlich das, wofür es alle halten: kostengünstig, einfach in der Bedienung und gut für Suchmaschinen.
E-Mail: keller(at)intercorp.de
Telefon: +49 (0)9203-996-61